Wenn schon, denn schon ?…

Auf der Schlussetappe über 143 Kilometer konnte Henri nochmals Akzente setzen. Überzeugt von seiner guten Form und dem Rückenwind seiner Teamkollegen vom „rad-net Rose Team“ wurde am Sonntag erneut festgelegt, Henri im ganzen Rennen zu unterstützen, um in in eine gute Ausgangsposition zu bringen.

Die Etappe startete im Trockenen. Die Wettervorhersagen gingen von einer Stunde Regen aus. Wie man auf dem Teamfoto sehen kann, war Henri der Einzige ohne das wärmende Gappa Trikot. Mehrere Ausreißer setzten sich ab und bildeten die Tagesspitzengruppe, in der aber ein Fahrer für das Gesamtklassement war. 70 Kilometer vor dem Ziel setzte Starkregen ein. Henri erhielt sein Gappa von Jakob gebracht und fand das an diesem Tag die richtige Entscheidung, erst später die schützende Hülle anzuziehen. Später folgten Windböen, alle froren und konnten kaum den Lenker festhalten. Die Spitzengruppe hatte bei 40 noch zu fahrenden Kilometern noch 4 Minuten Vorsprung. Henri glaubte nicht mehr an den Zusammenschluss. Seine Teamkollegen und die interessierten Mannschaften, welche um das gelben Trikot kämpften, setzten sich an die Spitze des Feldes und minimierten den Abstand, so dass 4 Kilometer vor der Ziellinie das Peloton geschlossen war. Henri konzentrierte sich auf den Sprint.

Kaum zu glauben, aber Henri zog an Jakub Mareczko (Vini Zabu) vorbei, welcher im letzten Jahr die Vuelta bestritt, 2018 beim Giro einen 2. Platz im Sprint belegen konnte und viele Worldtour Rennen in seiner Karriere bestritten hat! Darüber freute sich Henri am meisten ?. Nur Mihkel Räim (Mazowsze Serce Polski) war schneller auf der langen Zielgeraden, welcher in den Vorjahren auch in der Worldtour für das Team Israel Start Up Nation unterwegs war und 2020 an der Vuelta de Espania teilnahm!

Er musste nass und komplett erfroren zur Siegerehrung, danach hieß es, trockene Sachen anziehen und ab ins Auto. Nach einer Polizeikontrolle in Slowenien und acht Stunden Autofahrt konnte er erst daheim in die warme Dusche steigen. Für Henri war die Schlussetappe das kälteste und nasseste Rennen jemals.

„Ohne die Teamkollegen wären die Erfolge nicht möglich gewesen. Ich hätte nie gedacht, dass ich bei meiner ersten Elite – Rundfahrt so gute Ergebnisse einfahren kann. Das zeigt mir, dass ich auf einem guten Weg bin. Der Teamspirit ist gut und ich freue mich auf die nächsten Rennen mit den Jungs!“

Henri – Chapeau für diese top Leistungen bei deiner ersten UCI – Elite – Rundfahrt!

Vielen Dank an ? Mario Stiehl für die tollen Bilder!

Auf der Bergetappe am Samstag stellte sich Henri in den Dienst der Mannschaft, da bereits im Vorfeld klar war, dass er spätestens im Schlussanstieg über 3,5 Kilometer nicht mit den Bergfahrern mithalten könnte. Er half seinen Teamkollegen, brachte sie nach Stürzen wieder zurück ins Peloton und kam mit über 6 Minuten Rückstand als 86. nach 165 Kilometern ins Ziel.

In der Gesamtwertung der Istrien Rundfahrt belegte Henri den 53. Platz.

Bereits am Wochenende geht es mit dem Frühjahrseröffnungsklassiker in Leonding (Österreich) weiter.