Die ersten Titelkämpfe im neuen Jahr wurden am vergangenen Wochenende im pfälzischen Queidersbach(Kaiserslautern) ausgetragen. Da es an den Tagen zuvor Dauerfrost und Schneefall gegeben hatte, wurde die Strecke nochmals verändert. Die Hindernisse wurden entfernt, die Holzbrücke, welche pro Rund zweimal zu befahren war (10 Meter Auffahrrampe mit 4 Meter Höhe!) mussste gesalzen und anschließend gekehrt werden. Das Orga-Team richtete einen meisterschaftswürdigen Kurs her.

Diesmal waren Dreck und Schlamm nicht das Problem, eher die hart gefrorene Strecke, mit Spurrillen, Wurzeln und ausgefahrenen Kurven. Jeder Fahrfehler wurde bestraft. Alle mussten voll konzentriert ihre Rennen absolvieren.

Henri startete am Samstag mit weiteren 40 Sportlern, bei -5 Grad. Er hatte sich gut vorbereitet, war motiviert bis in die Haarspitzen und zeigte gleich nach dem Start, dass mit ihm zu rechnen ist. Er konnte sich gleich mit seinem Dauerrivalen Tom Lindner (Lok Zwickau) absetzen. Jedoch musste Tom anfangs der zweiten Runde auf einem Plattfuß zum Depot, um sein Rad zu wechseln. Dadurch verlor er auf Henri 30 Sekunden. Henri versuchte derweil an der Spitze seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten Leon Brescher (RSC Linden), welcher mit Heimvorteil und genauesten Streckenkenntnissen ins Rennen gegangen war, auszubauen. Hingegen startete Tom Lindner eine große Aufholjagd, holte sich Sekunde um Sekunde zurück. Als Tom zum Leon aufgefahren war, hängte sich dieser mit ran. Als es in der vorletzten Runde in den Wald ging, waren alle drei beisammen. Aus dem Wald heraus kamen aber nur Tom und Leon. Da war uns allen bewusst, dass etwas passiert sein musste. Henri schrie: Radwechsel! Dadurch verlor er wertvolle Sekunden. Den Rückstand von 15 Sekunden konnte er in der letzten Runde nicht mehr minimieren. Traurig rollte er mit 30 Sekunden Rückstand als Dritter ins Ziel und ärgerte sich, dass ihm berghoch ein Konkurrent ins Hinterrad gefahren war und Henri zu Sturz brachte. Dabei knackste der Lenker und die Schaltung hatte auch etwas abbekommen. Erst nach dem Ausfahren auf der Rolle und der wohl verdienten heißen Dusche, konnte er sich über den Gewinn der Bronzemedaille freuen.

Noch eine Minute bis zum Start

Henri allein in Front

Bayerische Anfeuerungsrufe für Henri

volle Konzentration an den jeweils zwei Treppenpassagen pro Runde

vorletzte Runde: links Tom Lindner, Leon Brescher und Henri an erster Stelle

Die Enttäuschung steht Henri ins Gesicht geschrieben.


Am Sonntag vormittag durften die 17 Frauen ihre Meisterschaften ausfahren. Luisa Beck machte am Start einen „Anfängerfehler“. Aufgrund der Nervosität kam sie nicht in ihr Pedal und musste erst einmal die Konkurrenz ziehen lassen. Sie kämpfte sich dann zurück bis zu einer Gruppe um Platz 4-7. Aber der Abstand zum Podium war zu diesem Zeitpunkt bereits recht groß und ließ sich nicht wieder schließen. Mit drei Minuten Rückstand musste Luisa mit der Holzmedaille vorlieb nehmen. Trotz allem freute sie sich im Ziel über dieses Ergebnis.


Am Mittag startete das U19 Feld. 29 Starter kämpften um das Meistertrikot. Oscar startete aus der zweiten Reihe, ging konzentriert auf den Sportplatz und hatte dabei Glück, um einen Massensturz vor ihm ringsherum fahren zu können. Als Zwölfter ging er ins Gelände. Während des gesamten Rennens zeigte Oscar eine konstante Leistung. Wenn man will, geht es auch! Er verbesserte sich auf Platz Zehn, hielt da immer Kontakt. Von den vielen Zuschauern wurde auch Oscar angetrieben. In den Treppenpassagen war eine so laute Stimmung, dass er keine Zurufe mehr verstehen konnte. In der Schlussrunde überholte er im Wald den vor ihm fahrenden Sportler und kam glücklich und zufrieden als Neunter ins Ziel. Dies ist sein bestes Crossergebnis der Saison. Oscar feierte mit seinen Focus CX Teamkollegen (Lukas Märkl 5. Platz, Lukas Baldinger 6.Platz) den neuen Deutschen Meister Niklas Märkl.

Konzentriert fährt Oscar an eine schwierige Kurve heran.

Brückenpassage

Letzte Runde, Anfeuerungsrufe u.a. von Hanka Kupfernagel(rechts, bl. Mütze)